Tacitus berichtet über die Pruzzen als östliche Nachbaren der Germanen. Die Pruzzen bewohnen seit 2000 v. Chr. das Land zwischen Weichsel und Memel.
350
Die Völkerwanderung beginnt. Hunnen dringen nach Südrussland vor und verursachen damit eine Fluchtbewegungen mehrerer germanischer Stämme und Völkerschaften nach Westen und Süden in das Gebiet des Weströmischen Reiches.
500
In der zweiten Phase der Völkerwanderung (500 900) rücken slawische und türkische Völker in den osteuropäischen Raum nach.
997
Vojtech Adalbert von Prag kommt mit Soldaten des Boleslaw I. Chobry nach Preußen um die Preußen zu unterwerfen. Sie dringen in der Gegend um Danzig bis zur Ostsee vor. Die Preußen können den Angriff jedoch zurückdrängen.
In der Folgezeit versuchte Polen mehrmals, das Siedlungsgebiet der Pruzzen und der Pomeranen (Pommern) zu erobern, um damit einen Zugang zur Ostsee zu gewinnen. Pomeranen und Prussen konnten sich immer wieder erfolgreich wehren.
1024
Boleslaw I. Chobry wird erster König von Polen.
1226
Herzog Konrad Mazowiecki ruft den Deutschen Ritterorden zur Unterstützung gegen die Pruzzen (Prussen).
Zum Dank erhält der Orden das Kulmer Land (Chelmno), wo er die Burg Thorn errichtet.
1309
Der Ritterorden hat sich in der Gegend um Danzig etabliert und herrscht über weite Gebiete an der östlichen Ostsee.
1349
Die Pest wütet in ganz Europa.
1370
Die Macht der Hanse erreicht ihren Höhepunkt.
1386
Polen und Litauen werden durch Heirat des litauischen Großfürsten Jagiello mit der zwölfjährigen polnischen Thronerbin Jadwiga zu einem Großreich verbunden.
Polen erhält so auch Zugang zur Ostsee.
1410
Schlacht bei Tannenberg (Grunwald) - Das polnisch-littauische Heer siegt über den Deutschen Orden.
1411
Erster Thorner Frieden zwischen Polen und dem Deutschen Orden. Er ist für beide Seiten ein Kompromiss, so dass noch im gleichen Jahr die kriegerischen Auseinandersetzungen erneut beginnen.
1440
Der Preußische Bund entsteht. Der preußische Adel schließt sich mit dem Ziel zusammen, sich von der Herrschaft des Deutschen Ordens zu befreien und einen Anschluss an das Königreich Polen zu erreichen.
1454
Krieg gegen den Deutschen Orden.
1457
Die Marienburg wird von den Polen erobert. Der Hochmeister des Ordens siedelt nach Königsberg über.
1466
Zweiter Thorner Frieden. Er beendet den 12-jährigen Krieg gegen den Deutschen Orden. Der Deutsche Orden erkennt die Oberhoheit der polnischen Könige an.
1500
Bündnis der Jagiellonen mit Frankreich und Venedig gegen die Habsburger. Die Habsburger verbünden sich mit dem Deutschen Orden und mit Iwan III. von Moskau.
1505
Auf dem Reichstag von Radom wird als polnische Regierungsform die "Adelsdemokratie" mit weitgehenden Rechten des Adels festgelegt. Der "Sejm", der vom Adel gestellte Reichstag ist jetzt das oberste gesetzgebende Organ in Polen.
1525
Säkularisierung des Ordensstaates - Albrecht von Hohenzollern, Hochmeister des Deutschen Ordens, wandelt den Ordensstaat in ein erbliches, weltliches (säkularisiertes) Herrschaftsgebiet unter polnischer Lehenshoheit um. Um dies zu erreichen tritt er zum protestantischen Glauben über und wird erster Herzog von Brandenburg.
1543
Nikolaus Kopernikus (geboren 19.02.1473 in Thorn) entwickelt das heliozentrische Weltbild und revolutioniert buchstäblich die Astronomie.
1543
Die erste Siedlungswelle der von Karl V. ausgewiesenen Holländer trifft ein.
Die religiösen Kämpfe des 16. Jahrhunderts, die gerade in den Niederlanden extreme Formen annahmen, veranlassten viele Protestanten, diese Gegend zu verlassen. Friesen und Niederländer nutzten die Handelsbeziehungen mit Danzig, um sich in Preußen nieder zu lassen.
1548
Blütezeit der polnischen Reformationsbewegung, zu der sich vor allem das deutsche Bürgertum, die Universitätsstadt Königsberg und der Adel bekennen. Sie gliedert sich in drei Glaubensrichtungen: Böhmische Brüder, Lutheraner und Calvinisten.
1552
Ein Beschluss des Reichstages sichert das Recht auf Glaubensfreiheit. Polen wird dadurch in der Zeit der Europa erschütternden Glaubenskriege zu einem Zentrum kultureller und konfessioneller Toleranz.
1555
Erste Holländer sind im Gebiet um Danzig erwähnt.
1556
Zweite Siedlungswelle der Holländer trifft ein.
1560
Holländische Siedler werden in der Gegend von Thorn erwähnt.
1564
Jesuiten beginnen in Polen mit der Gegenreformation. Der zunehmende Druck auf die protestantischen Siedler führt zu einer Verlagerung der Siedlungstätigkeit nach Osten.
1569
Polen und Litauen werden auch formell zu einem unteilbaren Staatsgebilde verschmolzen (Union von Lublin).
1569
Verlegung der polnischen Residenz von Krakau nach Warschau.
1573
Beginn des Wahlkönigtums in Polen - erste freie Königswahl, nachdem durch den Tod Zygmunt II. August die Dynastie der Jagiellonen ausgestorben ist.
1605
Im Dorf Słońsk an der Weichsel wird eine erste deutsche Siedlung im Gebiet von Mittelpolen angelegt.
1610
Das Dorf Bogpomoz am rechten Weichselufer in der Nähe von Włocławek wird gegründet.
1618
Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618 1648). Ursprünglich war es ein Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, der sich auf die mitteleuropäischen Gebiete des Heiligen Römischen Reiches konzentrierte. Beteiligt waren aber letztlich alle kontinentaleuropäischen Mächte.
1618
Tod des letzten Herzogs von Preußen. Das Herzogtum Preußen geht als polnisches Lehen an den brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund.
1621
Ostpreußen fällt an Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg. Die Region wird nun von Berlin regiert.
1621
Schwedisch-polnischer Krieg.
1626
Erster Schwedenkrieg - Gustav Adolf von Schweden besetzt Pillau. Kriegsschauplatz wird insbesondere das Weichselgebiet.
1629
Vertrag von Altmark: regelt einen sechsjährigen Waffenstillstand zwischen Polen und Schweden.
Nahe Warschau werden auf der "Sächsischen Kämpe" deutsche Siedler angesetzt.
1632
Sigismund III. stirbt. Sein Sohn Wladyslaw IV. Wasa wird zum König gewählt. In seiner Regierungszeit wird Polen zum Zufluchtsort schlesischer und böhmischer Protestanten.
1648
Der Friede von Westfalen beendet den Dreißigjährigen Krieg.
1655
Nordische Kriege - Eine Serie von Konflikten zwischen Schweden und seinen Gegnern Polen (1655-1660), Russland (1656-1661), Brandenburg-Preußen (1657-1660), dem Heiligen Römischen Reich (1657-60) und Dänemark (1657-1658, 1658-1660).
Starke Regionalfürsten und schwache Wahlkönige hatten zu einer Zersplitterung Polens geführt. Dieses Machtvakuum nutzen die Schweden aus und fallen in Polen ein.
Während dieser Kriege verliert Polen ein Drittel seiner Bevölkerung (mehr als im Zweiten Weltkrieg). Große Gebiete Polens werden brutal verwüstet.
Infolge der nordischen Kriege werden zwischen 1650 und 1730 keine oder wenige neuen deutschen Siedlungen in Mittelpolen angelegt.
1660
Der Frieden von Oliva beendet den ersten Nordischen Krieg und Polens Streben nach einer Rolle als Ostseemacht.
Der Frieden beendet Konflikte zwischen Schweden und Polen, die seit dem Krieg gegen Sigismund (1598-1599), dem polnischen Krieg (1600-1629) und den Nordischen Kriegen (1655-1660) bestanden hatten.
Preußen wird von der polnischen Lehnshoheit befreit und wird zur Großmacht.