Gemeinschaftsland - meist Wald- oder Weideflächen, die allen Dorfbewohnern gemeinsam gehörten und gemeinsam genutzt wurden.
Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen
Bezeichnung für die evangelisch lutherische Kirche in Polen, die verwendet wurde, um sich von der reformierten und der unierten evangelischen Kirche zu unterscheiden.
Generalgouvernement
Verwaltungseinheit, die von 1939 bis 1945 bestand. Es umfasste die während des Zweiten Weltkrieges von Deutschland besetzten, aber nicht in das Reichsgebiet eingegliederten Teile Polens. Offizieller Name: "Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete".
Hufe
Altes Flächenmass zur Angabe von Hofgrößen. In Polen wurden meist Kulmische Hufen verwendet. Eine Kulmische Hufe entspricht 66 2/3 Morgen oder ca. 373.500 qm.
Kongresspolen
Bezeichnung für das während des Wiener Kongresses definierte Königreich Polen, das in Personalunion vom russischen Herrscher regiert wurde. Es bestand von 1815 bis 1832. Es wurde aus dem von Napoleon gegründeten Großherzogtum Warschau gebildet, wobei das Großherzogtum Posen an Preußen ging, Galizien bei Österreich verblieb und Krakau zu einem Freistaat wurde.
Marschhufendorf
Dörfer, bei denen die Höfe an der Straße liegen und das Land gleich hinter den Höfen beginnt.
Mittelpolen
Inoffizielle Bezeichnung für den mittleren Teil Polens, der ungefähr dem Gebiet Kongresspolens entspricht.
Morgen
Altes Flächenmass, das der an einem Vormittag mit einem Ochsen pflügbaren Fläche entsprach. In Polen wurden meist Kulmische Morgen verwendet. Ein Kulmischer Morgen entsprach 300 Quadratruten oder ca. 5.600 qm.
Neu Ostpreußen
Die preußische Provinz "Neu Ostpreußen" entsteht 1795 aus den Gebieten, die Preußen während der dritten Polnischen Teilung in der Gegend um Warschau erhält.
Rute, Quadratrute
Altes Flächenmass. In Polen wurden meist Kulmische Ruten verwendet. Eine Kulmische Quadratrute entspricht 18,67 qm.
Scharwerk-, Hand- und Spanndienste
Dienste, die als Gegenleistung für Schutz, Land und Jurisdiktion des Grundherren zu leisten waren. Sie umfassten bäuerliche Tätigkeiten für eine festgelegte Zahl von Tagen auf den vom Grundherrn selbst bewirtschafteten Feldern. Dazu gehörten Scharwerksdienste, wie Eggen und Pflügen; Spanndienste wie Fuhren von Holz, Baumaterialien, Saatgut oder Mist und Handdienste wie Säen, Mähen, Wolle scheren, Flachs bearbeite, Holz schlagen.
Schulze, Dorfschulze, Schultheiß, Schulte
Gemeindevorsteher oder auch Vogt. Nach Holländer Recht wurde der Schulze frei von den Dorfbewohnern gewählt. Er übte die niedere Gerichtsbarkeit aus.
Streusiedlung
Eine nicht geschlossene Siedlung aus verstreut auseinander liegenden Häusern, Bauernhöfen und Weilern, ohne eigentlichen Ortskern.
Südostpreußen
Inoffizielle Bezeichnung für den Regierungsbezirk Zichenau, der zwischen 1939 und 1945 aus Teilen der Wojewodschaft Warschau gebildet und Ostpreußen (d.h. dem Deutschen Reich) angegliedert wurde. Er umfasste die Kreise Mackeim, Mielau, Ostenburg, Plöhnen, Praschnitz, Scharfenwiese, Schröttersburg, Sichelberg und Zichenau.
Südpreußen
Die preußische Provinz "Südpreußen" entsteht 1793 nach der zweiten Polnischen Teilung. Das von Preußen erworbene Gebiet umfasst neben Danzig und Thorn auch die Woiewodschaften Gnesen, Posen und Kalisch.
Ukas
Kaiserliches Dekret im zaristischen Russland.
Warthegau
Entstand 1939 als "Reichsgau Posen" und wurde 1940 in "Reichsgau Warteland" umbenannt. Er entstand aus den 1920 an Polen abgetretenen Gebieten der früheren preußischen Provinz Posen und aus umfangreichen Gebieten Mittelpolens, die vor 1919 nicht zum Deutschen Reich gehört hatten. Dies waren der Regierungsbezirk Hohensalza und der Regierungsbezirk Kalisch/Litzmannstadt.