Die Russische Revolution führt in Russisch-Polen zu Unruhen. Massendemonstrationen in Warschau werden durch die Verhängung des Ausnahmezustands beendet.
1914
Beginn des Ersten Weltkrieges (01.08.1914). Russland verbündet sich mit den Westmächten im Krieg gegen das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn.
1914
Schlacht bei Tannenberg - die russische Armee wird von den deutschen Truppen unter Führung Paul von Hindenburgs und Erich Ludendorffs vernichtend geschlagen.
1915
Deportation nach Russland: Die Deutschen in Polen werden von der russischen Verwaltung als "innerer Feind" betrachtet. Ganze deutsche Dorfgemeinschaften werden nach Russland (Saratov) deportiert. Die meisten konnten 1918 zurückkehren.
1917
Sturz des russischen Zaren. Die provisorische russische Regierung erkennt das Selbstbestimmungsrecht Polens an. Auch die Alliierten des ersten Weltkrieges fördern einen souveränen polnischen Staat.
1918
Abdankung Wilhelms II. - Preußen wird republikanischer Freistaat.
1918
Die Republik Polen wird ausgerufen (11.11.1918). Jozef Pilsudski wird vorläufiger Staatschef und erhält diktatorische Vollmachten.
1919
Versailler Vertrag. Polen erhält den Großteil Westpreußens, den Danziger Korridor und fast die ganze Provinz Posen.
1920
Polnisch Sowjetischer Krieg (1920-1921) um die Grenzlinie zwischen beiden Staaten. Die 1919 festgelegte, der Sprachgrenze folgende polnische Ostgrenze, war von Polen nicht anerkannt worden.
1921
Frieden von Riga Er beendet den polnisch-sowjetischen Krieg mit einem Kompromiss, der die fraglichen Gebiete in Weißrussland und der Ukraine zwischen Polen und der Sowjetunion aufteilt. Es entstehen zwei autonome Gebiete innerhalb der Sowjetunion: eines in Weißrussland, nahe Minsk und eines in Wolhynien, 100 km westlich von Zhytomyr.
1921
Nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polen und Deutschen beschließt eine Kommission der Vereinten Nationen die Teilung Oberschlesiens, die Teilung eines Gebietes, das eine bedeutende ökonomische Einheit war. Die Kommission sprach den größeren Teil des oberschlesischen Industriegebietes Polen zu.
1922
Nach den Parlamentswahlen tritt Präsident Pilsudski zurück. Sein Nachfolger Gabriel Narutowicz wird wenige Tage nach Amtsantritt ermordet. Neuer Staatspräsident wird Stanislaw Wojciechowski.
1926
Militärputsch - Jozef Pilsudski ergreift erneut die Macht (12.05.1926). Der Regierungsstil wird zunehmend autoritär und ist geprägt durch eine restriktive Minderheitenpolitik.
1939
Im April kündigt Adolf Hitler den polnisch-deutschen Nichtangriffspakt von 1934.
In Polen wächst daraufhin die Deutschfeindlichkeit. Immer öfter kommt es zu Gewalttätigkeiten gegen deutsche Mitbürger.
Deutsche Siedler in Polen werden zu Beginn des zweiten Weltkrieges in das Konzentrationslager Bereza Kartuska gebracht.
1939
Ein zwischen den Diktatoren Adolf Hitler und Josef Stalin vereinbartes Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes sieht eine Aufteilung Polens zwischen der UdSSR und dem Deutschen Reich vor.
1939
Der Zweite Weltkrieg beginnt mit dem deutschen Angriff auf die polnische Garnison auf der Westerplatte vor Danzig. Wenig später besetzt die sowjetische Rote Armee Ost-Polen.
Polnischer Gegenangriff gegen die deutschen und russischen Truppen. Die größte Schlacht dieses Gegenangriffs findet nahe des Flusses Bzura westlich von Warschau zwischen dem 9. und 18. September 1939 statt. Nach anfänglichen Erfolgen misslingt der Gegenangriff.
1939
Das "Generalgouvernement Polen" entsteht aus dem restlichen Mittelpolen nachdem Westpreußen und Posen dem Deutschen Reich eingegliedert wurden. Die polnische Bevölkerung im Generalgouvernement wird erheblichen Repressalien ausgesetzt.
1941
Der Angriff Hitlers auf die UdSSR führt zur Besetzung Ost-Polens durch das Deutsche Reich.
1944
Warschauer Aufstand - Höhepunkt des erbitterten Widerstandes polnischer Partisanen und der Armia Krajowa (Heimatarmee).
Im Juli überschreitet die Rote Armee den Bug in Richtung Westen. Die deutsche Armee wird nach und nach zurück gedrängt.
1945
12. Januar 1945 russische Großoffensive - die sowjetische Rote Armee besetzt innerhalb weniger Tage ganz Polen.
Noch am 12. Januar werden von den NS-Behörden Durchhalteparolen verbreitet. Aus Propagandagründen verbieten die Behörden die Flucht der Zivilbevölkerung.
Eine Räumungserlaubnis wird für den östlichen Warthegau erst am 16. Januar für Frauen und Kinder und am 18. Januar für den Rest der Bevölkerung erteilt.
Am 18. Januar überschreitet die Rote Armee bereits die Linie Płock-Lodz-Krakau.
1945
Konferenz von Jalta - Einigung über die polnische Ostgrenze zugunsten der UdSSR. Polen soll dafür durch deutsche Gebiete im Westen und Norden entschädigt werden.
Stalin billigt Polen alle deutschen Gebiete in Pommern, Schlesien und Brandenburg östlich der Oder-Neisse Linie und die südliche Hälfte Ostpreußens zu.
1945
Mai 1945 - die sowjetische "Rote Armee" marschiert in Berlin ein und nimmt die bedingungslose Kapitulation Deutschlands entgegen. Damit ist der Krieg in Europa beendet.
1945
Potsdamer Abkommen - Die drei Siegermächte Großbritannien, UdSSR und USA legen Polens neue Grenzen fest. Das gesamte Staatsgebiet verschiebt sich nach Westen bis an Oder und Neiße. Im Osten muss Polen große Teile (einschließlich Lembergs) an die UdSSR abtreten.
1945
Nach der Neufestlegung der Polnischen Grenzen werden fast drei Millionen Deutsche aus den nunmehr polnischen Gebieten vertrieben.
Gleichzeitig erfolgt die Ansiedlung von aus Ost-Polen stammenden Polen in den neuen West-Polnischen Gebieten.
Die restriktive Minderheitenpolitik der kommunistischen Machthaber vertreibt auch Tausende nach Polen heimgekehrte jüdische Naziopfer (nach Israel und in die USA).
1950
Bis 1950 waren 5 Millionen Polen in den Gebieten angesiedelt worden, die jetzt die "wiedergewonnenen" Gebiete genannt werden.
1952
Polen wird unter der Führung der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei zur "Volksdemokratie".
1955
Gründung des "Warschauer Paktes" für Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und anderen Staaten des Ostblocks.
1970
Die "Ostverträge", wesentlich Geprägt von Bundeskanzler Willy Brandt sollen durch die Anerkennung der Unverletzlichkeit der bestehenden Grenzen zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland führen.
1980
Versorgungsengpässe und wiederholte Preiserhöhungen lösen immer wieder Streikwellen aus. Streiks in Danzig greifen auf ganz Polen über. Die unabhängige Gewerkschaft "Solidarnosz" wird gegründet.
1981
Staatschef Jaruzelski stellt Polen unter Kriegsrecht und lässt mit Waffengewalt gegen Fabrikarbeiter und Bergleute vorgehen.
1990
Im Vertrag zur Einheit Deutschlands erkennt Deutschland die Westgrenze Polens an Oder und Neiße völkerrechtlich verbindlich an.