Die ev.-luth. Kirchengemeinde Gąbin

Name:

Gąbin / Gombin

Lage:

17 km südlich von Płock

Gründung:

1829

Die Kirche in Gombin vor dem Bau des Turmes 1911 - nach einer Abbildung im Weichselboten

Pastoren:

Wilhelm Nathanael Ernst Bando (1831-1875),

Theodor Kunzmann (1876-1921),

Philipp Schmidt (1921-1923),

Bruno Löffler (1923-1929),

Bruno Gutknecht (1930-1939)

Geschichte:

Um 1820 war Gąbin eine Stadt mit überwiegend jüdischer (75%), aber auch katholischer und evangelischer Bevölkerung.

Nach 1750 siedeln im Umland von Gombin deutsche Kolonisten:

• 1759 in Deutsch-Wiączemin, Troszyn Niemiecki, Borki und Kępa Tokary;
• 1769 in Sady;
• 1772 in Deutsch-Grabie;
• 1800 wurde die schwäbische Siedlung Leonberg/Lwówek angelegt.

Um 1820 vermehrt sich durch die Ansiedlung deutscher Tuchmacher auch der evangelische  Anteil der Stadtbevölkerung.

1829 schlossen sich die Evangelischen von Gąbin, die der Weichseldörfer und die von Leonberg zur Kirchengemeinde Gąbin zusammen.

Die Weichseldörfer gehörten vor der Gründung der Gemeinde Gąbin zur Kirchengemeinde Iłow. Die Registrierung von Taufen, Eheschließungen und Todesfällen erfolgte oft aber auch in den umliegenden katholischen Kirchen: Troszyn, Zyck, Czermno und Dobrzyków.

1827-1829 Bau einer steinernen Kirche mit Pfarrhaus in Gąbin.

In Świniary gab es eine lutherische Kapelle und auch eine Baptistenkapelle.

In Wiączemin wurde 1935 eine massive Kirche erbaut, nachdem das Weichselhochwasser von 1925 das Fundament der alten Kirche zerstört hatte.

Giebel der Kirche in Wiączemin - Foto: Annegret Krause, 2002

Rinas Gräber in Wiączemin - Foto: Annegret Krause, 2002

In Szczawin entstand 1938 ein Bethaus.

In Troszyn wurde 1938 eine kleine Kirche errichtet.

Die Deutsch-Wymyśle wohnten überwiegend mennonitische Familien.

Die Kirche in Gąbin wurde im September 1939 völlig zerstört. Der Friedhof existiert noch.

Um 1867 ab es 10 deutsche Schulen mit 10 Lehrern und 612 Kindern.

Durch die restriktive Minderheitenpolitik Jozef Pilsudskis wurden viele deutsche Schulen geschlossen oder in polnische Schulen umgewandelt.

Vor 1939 gab es im Gebiet der Gemeinde keine deutschen Schulen mehr.

Schulgebäude und Kirche von Wiączemin - Foto: Annegret Krause, 2002

Quellen:

Eduard Kneifel: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939

Bruno Gutknecht: Kirchengemeinde Gombin, Gąbin: Zur 100 Jahr Feier der Kircheneinweihung 1932

Annegret's Tante Amanda