Iłów war die Muttergemeinde der evangelischen Gemeinden in der Weichselniederung.
Die Iłówer Pastoren waren durch ihre ausgedehnte Reisetätigkeit bekannt. In Zeiten, in denen die meisten deutschen Siedlungen noch keine eigene Kirche hatten, wurden so die dringlichsten seelsorgerischen Bedürfnisse bedacht.
Die Gemeinde wurde 1775 von dem Kastellan Adam von Lasocki gestiftet.
Bereits vor 1775 soll eine schlichte Holzkirche bestanden haben, die 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
1861 wurde eine im gotischen Stil erbaute steinerne Kirche geweiht.
1855 schenkte die Regierung der Gemeinde das Gutshaus des Kastellans von Lasocki als Pfarrhaus.
Vor 1914 emigrierten Gemeindeglieder nach Amerika.
Zwischen 1888 und 1938 verloren die Landwirte aus Łęg-Suchodól, Pieczyska und Januszew sehr viel Land an die Weichsel (mehr als 200 Morgen).
Zur Zeit des Pastors Beczkowski (1857-1889) existierten 11 evangelische Schulen mit 11 Lehrern und 529 Kindern.
Die evangelische Kirche von Iłów existiert heute nicht mehr. In einem Wäldchen neben dem katholischen Friedhof finden sich noch Überreste deutscher Gräber.
Quellen:
Eduard Kneifel: Die evangelisch-augsburgischen Gemeinden in Polen 1555-1939